Digitalisierung des Niederspannungsverteilnetzes
Hintergrund
Mülltonnen, die ihren Füllstand melden oder Parkplätze, die sich dem Suchenden als frei anbieten: Diese und andere Informationen lassen sich in der vernetzten Stadt schon heute abrufen. Betreibern helfen sie dabei, Ressourcen zu planen oder Verkehrsströme zu lenken. Stromflüsse, insbesondere im Niederspannungsverteilnetz, sind dagegen weitestgehend unbekannt. Dabei ist es auch für Stromnetzbetreiber wichtig zu wissen, zu welchen Zeiten besonders viel Energie abgerufen wird – vor allem, da sich das Nutzerverhalten durch strombetriebene Wärmepumpen, den Betrieb von Blockheizkraftwerken und künftig auch durch die Elektromobilität verändert. Auch die Stromflüsse selbst werden durch die dezentrale Energieeinspeisung dynamischer: So fließt der eingespeiste Strom aus der PV-Anlage möglicherweise direkt ins Elektrofahrzeug des Nachbarn ab, ohne eine Trafostation zu passieren. Mit Echtzeitdaten könnte der Netzbetreiber Nutzungsprognosen erstellen, um den Ausbau bedarfsgerecht zu planen. Auch die vorausschauende Wartung des Netzes wäre möglich. Ebenso denkbar wäre, den Stromfluss durch Preisanreize zu regulieren.